Research

Contextual Inquiry

Die Contextual Inquiry wird manchmal als »Königin der Erhebungsmethoden« bezeichnet. Sie ist eine Beobachtungsform, die auf einer Art Meister-Schüler-Modell basiert. Bei einer Contextual Inquiry begleitet ein:e Beobachter:in in einem offen kommunizierten Rollenspiel eine beobachtete Person. Die beobachtende Person verhält sich so, als habe sie die Aufgabe, die relevanten Arbeitsabläufe von der beobachteten Person zu erlernen.

Format:
Workshop
Teilnehmer:
UX Mitarbeiter, Projektleitung, Product Owner
Dauer:
1-4 Stunden

Arbeitsmodus

Aufgabe ohne Workshop

Voraussetzung

Leitfaden vorhanden, Teilnehmer rekrutiert

Teilnehmende

UX Designer

Dauer

1 - 3h pro Beobachtung

Eine Contextual Inquiry dient dazu, die Benutzer:innen und ihre Bedürfnisse im realen Arbeits- oder Nutzungskontext eines Projekts besser zu verstehen. Es werden Informationen über Arbeitsabläufe, Herausforderungen und den Kontext gesammelt, um die Bedürfnisse der Benutzer:innen zu ermitteln und Lösungen zu entwickeln. In einer Contextual Inquiry nimmt die Beobachterin oder der Beobachter die Rolle einer lernenden Person ein, die von der interviewten Person lernt. Durch dieses Rollenspiel fühlt sich die beobachtete Person schnell in einer sicheren Position, und die begleitende Beobachtung wird weniger als Kontrolle wahrgenommen. Dadurch fällt es den beobachteten Personen oft leichter, Einblicke in Schwierigkeiten bei Abläufen oder potenzielle Fehler zu gewähren. Während des Rollenspiels können Fragen zur Arbeitsdurchführung auf natürliche Weise gestellt werden, um die Arbeitsschritte und mögliche Ausnahmen im Arbeitskontext zu verstehen - so, wie es jede lernende Person tun würde.

Contextual Inquiries bilden das Fundament der Nutzerforschung. Tagebücher und Experteninterviews können den Einsatz einer Contextual Inquiry um wichtige Aspekte ergänzen. Contextual Inquiries werden nach dem Scoping und vorbereitenden Experteninterviews durchgeführt.

Ergebnis

Das Ergebnis von Contextual Inquiries sind detaillierte Erkenntnisse über die tatsächliche Nutzungssituation und die Bedürfnisse der Benutzer:innen. Sie werden mit Hilfe von Journey Maps und Personas dokumentiert.

No items found.

Vorgehen

Um eine Contextual Inquiry durchzuführen, gehen wir wie folgt vor:

1

Vorbereitung

Wir identifizieren das Ziel der Contextual Inquiry, definieren die Forschungsfragen und wählen die relevanten Benutzergruppen aus. Zudem planen wir den Zeitrahmen und die benötigten Ressourcen.
2

Kontext festlegen

Wir wählen die spezifischen Situationen oder Arbeitsumgebungen aus, in denen die Contextual Inquiry stattfinden soll. Dies kann entweder vor Ort bei den Benutzer:innen oder remote erfolgen.
3

Auswahl der Teilnehmer:innen

Wir wählen die Nutzer:innen aus, die für die Contextual Inquiry geeignet sind, basierend auf Kriterien wie ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und dem Bezug zur untersuchten Aufgabe oder dem Produkt.
4

Daten sammeln

Wir führen die eigentliche Contextual Inquiry durch, indem wir die Benutzer:innen bei der Ausführung ihrer Aufgaben beobachten und parallel dazu Fragen stellen, um ein besseres Verständnis für den Kontext, die Herausforderungen und die Bedürfnisse der Benutzer:innen zu bekommen.

5

Notizen und Aufzeichnungen

Wir machen während der Contextual Inquiry umfassende Notizen, um wichtige Informationen, Beobachtungen und Zitate festzuhalten. Gegebenenfalls können wir auch Audio- oder Videoaufzeichnungen machen.
6

Nachbereitung und Auswertung

Wir analysieren die gesammelten Daten, um Muster, Probleme und Chancen zu identifizieren. Dabei dokumentieren wir den beobachteten Nutzungsprozess in Form einer Journey Map und ordnen die Erkenntnisse den einzelnen Schritten zu.
7

Ergebnisse präsentieren

Wir bereiten die Ergebnisse der Contextual Inquiry auf und präsentieren sie dem Projektteam, den Stakeholdern oder anderen relevanten Parteien. Dies kann in Form von Berichten, Präsentationen oder Personas erfolgen.
No items found.

Weiter lesen