Experimente im Kontext des UX-Designs können verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel A/B-Tests, bei denen zwei Versionen eines Produkts verglichen werden, oder Benutzertests, bei denen ausgewählte Nutzer das Produkt in einer realistischen Umgebung verwenden. Die Ergebnisse dieser Experimente können genutzt werden, um Entscheidungen im Designprozess zu treffen und die Benutzererfahrung zu optimieren.
Fake-Door-Experiment. In einem Fake Fake-Door-Experiment können wir eine Dienstleistung oder ein Produkt mit bestimmten Funktionalitäten anpreisen. Zeigen die Befragten Interesse, werden sie darauf aufmerksam gemacht, dass die in Ffrage stehende kommende Funktion in vollem Umfang erst später verfügbar sein wird.
Beispiel: Die Möglichkeit, Planungsdaten zu importieren, könnten wir mit einem entsprechenden Button ankündigen und messen, wie viele User diesen Button selektieren. Fake Fake-Door-Experimente messen zunächst nur das Interesse — die tatsächliche Nützlichkeit des Angebotenen kann noch nicht erlebt werden.
Fake-Door-Prototypen bedürfen oft nur eines minimalen Aufwands und lassen dennoch bereits Hinweise auf eine mögliche Nachfrage finden. Bei Fake Fake-Door-Experimenten sollte die Gefahrdas Risiko im Auge behalten werden, Nutzende durch das Fehlen einer angekündigten, aber nicht verfügbaren Funktion zu verärgern — daher sollten sie mit der gebotenen Vorsicht eingesetzt werden.
Concierge-Experiment. In einem Concierge-Experiment wird die angepriesene Leistung tatsächlich erbracht — jedoch erfolgt sie nicht durch ein technisches System, sondern unter Umständen lediglich manuell. Der manuell erbrachte Vorgang kann ebenfalls als Prototyp verstanden werden.
Beispiel: Eine Bank möchte einen Sofortkreditprozess einführen, bei dem für kleinere Unternehmen über die Vergabe eines Betriebskredits auf der Grundlage einer Abfrage von lediglich drei Kennwerten sofort entschieden wird. Bei einer positiven Entscheidung erhält das Unternehmen unmittelbar die Kreditzusage. Tatsachlich Tatsächlich werden zur Simulation des Services im Hintergrund alle für die Kreditvergabe notwendigen Entscheidungen manuell von Mitarbeitenden abgestimmtgetroffen.
In Concierge-Experimenten geht ein Anbieter anbietendes Unternehmen die Verpflichtung ein, die offerierte Dienstleistung tatsächlich zu erbringen. Streng genommen sind Concierge Concierge-Prototypen daher eher zur Klasse der Minimal Viable Products (MVP, vgl. Kapitel »Workshop: Roadmap«) zu rechnen. Auch wenn keine größeren Investitionen in eine Automatisierung notwendig sind, kann der organisatorische Aufwand zur Erbringung der Leistung erheblich sein. Zudem eignen sich Concierge-Experimente nur für einen bestimmten Ausschnitt von Services oder Produkten. Ein Concierge-Experiment ist für das Fallbeispiel der Leistungserfassung in diesem Buch nur schwer vorstellbar.
A/B Testing. Im Bei einem A/B- Testing werden zwei oder mehr Design-Vvarianten miteinander verglichen. Diese Methode eignet sich besonders, wenn eine Plattform bereits mit vielen Usern in Betrieb ist. Bei einem A/B B-Testing werden zunächst Metriken definiert, die zur Messung des Erfolgs einer Lösung geeignet sind. Beispiele solcher Metriken sind Konversionsraten, Umsatz, Neuanmeldungen etc. Systematisch entwickelte Designvarianten werden anschließend eingesetzt und deren Auswirkungen auf diese Metriken vergleichend beobachtet.
Ablauf
- Zuerst findet in der Validierungsplanung eine Festlegung der Ziele des Experimentes, des notwendigen Prototypen und der Eigenschaften und Anzahl der Testpersonen statt.
- Der Prototyp wird vorbereitet.
- Ein Leitfaden wird vorbereitet.
- Die Testpersonen werden eingeladen oder ausgewählt
- Das Experiment wird durchgeführt
- Die Findings werden dokumentiert
- Die Schlussfolgerungen werden gezogen.