Verstehen / Synthese /

Inhaltsanalyse

Eine Inhaltsanalyse ist ein erster Schritt bei der Auswertung qualitativer Daten. Dabei werden erhobene Daten verdichtet und Kategorien zugeordnet. Dies erlaubt die anschließende Überprüfung der Aussagen in den Kategorien.

Bei der Auswertung von qualitativen Daten lassen sich erhobene Daten auf drei grundlegend unterschiedliche Arten kategorisieren:

In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns mit der dritten Methode — diese lässt sich am einfachsten direkt anhand eines vereinfachten Beispiels erklären.

Abbildung: Beispiel einer (stark reduzierten) Inhaltsanalyse

Erläuterungen

  • Auf der rechten Seite der obigen Abbildung sehen wir die Kategorien, denen wir Aussagen zuordnen.
  • Nachfolgend finden wir pro Person, die wir in diesem fiktiven Beispiel interviewten, eine Spalte. Aussagen aus den Interviews werden pro Kategorie zusammengefasst und auf Karten der jeweiligen Person und Kategorie zugeordnet.
  • In der Spalte Zusammenfassung können die Daten weiter verdichtet werden.
  • Mit Hilfe der Spalte Insight Statements und Opportunity Areas werden Schlussfolgerungen gezogen.

Erarbeitung

Für die Erstellung der Map werden idealerweise Mitarbeitende einbezogen, die in regelmässigem Kontakt mit den Nutzenden stehen (User Proxis) und über entsprechendes Domänenwissen verfügen (Produktmanagement, Product Owner, Domain Experts).

  • Zunächst werden initiale Kategorien gebildet. Beispielsweise könnte für jedes Interviewthema eine Kategorie gebildet werden. Eine einzelne Kategorie pro Frage zu bilden, ist in der Regel zu detailliert. Eine gute Grundlage zur Ableitung von Kategorien bilden auch getroffene Annahmen aus vorangegangenen Artefakten. In den Kategorien werden alle Aussagen zu einer Annahme gesammelt. Auf dieser Grundlage können nachfolgend Annahmen gezielt validiert werden.
  • Liegt ein Transkript des Interviews vor, werden die Interviews durchgearbeitet. Interessante Passagen werden markiert, zusammengefasst und — wenn es passende Kategorien gibt — diesen zugeordnet. Ohne Transkript werden die Interviews nochmals gehört und relevante Aussagen im Verlauf zugeordnet . Diesen Vorgang nennen wir "Kodierung".
  • Im Verlauf der Kodierung kann es Aussagen geben, die inhaltlich interessant sind, zu denen bislang jedoch noch keine passende Kategorie vorliegt. In diesen Fällen bietet sich die Definition einer neuen Kategorie an, die die infrage stehenden Aussagen passend aufnehmen kann. Die Verfügbarkeit einer neuen Kategorie kann die Überprüfung bislang ausgewerteter Texte im Hinblick auf Kandidaten für diese neue Kategorie erforderlich machen.
  • Wurden alle Texte kodiert, sollten die Aussagen je Kategorie nochmals zusammengefasst werden (Spalte Zusammenfassung).
  • Während der Auswertung werden neue Fakten, die für ein Team überraschend sind, als Insight Statements festgehalten. Dieser Prozess kann auch in der Gruppe als Workshop durchgeführt werden.
  • Für jede Annahme werden nun Schlussfolgerungen gezogen. Kann die Annahme bestätigt werden oder muss sie verworfen werden?
  • Abschließend werden Opportunity Areas (OA) identifiziert. OAs sind Chancen für Verbesserungen, die sich für Designer aus einer Analyse der Ist-Situation ergeben.

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